Kennt ihr das auch: man sieht etwas,
das Kopfkino läuft direkt an und man muss es unbedingt sofort haben?
Mir erging es so beim
letzten Besuch der Tchibo-Online-Seite. Kaum hatte ich mir die
Angebote angesehen, sprang mir das Keksstempel-Set ins Auge.
Kekse mit individuellem
Aufdruck – wie cool!
Und sofort ratterte mein
Gehirn los: wir fahren in den Herbstferien für ein paar Tage mit
Freunden nach Berlin (ich werde darüber noch ausführlich berichten!), wie nett wäre es da, wenn ich für die Fahrt
mal eine besondere Wegzehrung backe … und bald ist Weihnachten, da läßt sich dieses Stempelset bestimmt auch ganz toll einsetzen …
oder als persönliche Keksaufmunterung für´s Kind in die
Pausenbrotdose gepackt … oder als süße Liebesbotschaft dem
Göttergatten in die Arbeitstasche geschmuggelt … und und ... und ...
Während meine Gedanken
noch Purzelbaum schlugen, hatte ich schon auf „kaufen“ geklickt.
Zwei Tage später brachte
der Paketbote das heißersehnte Päckchen.
Das Stempelset enthielt 2
Platten mit je 88 Schriftzeichen (Alphabet, Zahlen, Sonderzeichen)
aus Kunststoff, einen Aufbewahrungsbeutel sowie eine kurze
Bedienungsanleitung mit einem Rezeptvorschlag.
Mann und Sohn wurden
kurzerhand rausgeschickt, um mit dem Hund eine große Gassirunde zu
gehen, damit ich in Ruhe loslegen konnte.
Ganz so schnell wie
erhofft ging es dann allerdings doch nicht.
Die Schriftzeichen
mussten nämlich erst mal voneinander getrennt werden. Eine wirklich
zeitaufwendige und sterbenslangweilige Arbeit! Jedes einzelne kleine
Kunststoffzeichen (88 je Platte!) musste mittels einer scharfen
Schere von den anderen abgeschnitten werden. An allen Seiten muss man
die Verbindungsstücke richtig entfernen, sonst ist kein richtiges
Zusammensetzen der Worte möglich. Ich sage euch: das nimmt und nimmt
kein Ende!
Ist dies endlich (nach
gefühlten Stunden *stöhn*) erledigt, dann muss man die richtigen
Buchstaben in Spiegelschrift wieder zusammensetzen, um die
entsprechenden Namen oder Botschaften stempeln zu können. Beim
Zusammenstecken muss man darauf achten, dass die
Mini-Einzel-Buchstaben richtig einrasten, damit das Wort gleichmäßig
geprägt werden kann. Spätestens hier zeigt sich dann, ob man vorher
die Buchstaben gut auseinander geschnitten hat, oder nicht.
Ich hatte
es nicht *grummel* – aber das habt ihr euch bestimmt schon gedacht
;-)
Erwähnte ich schon, dass mein Name eigentlich Mrs. UNGEDULD
heißen müsste? Insofern könnt ihr euch vorstellen, was ich von den
kleinen fusseligen Feinmotorik-Schnibbel-Nacharbeiten gehalten habe … nun ja,
so hatte wenigstens der Teig reichlich Zeit, sich im Kühlschrank zu
entfalten.
Laut Hinweis in der
Produktinformation soll man einen Keksteig verwenden, der nicht zu
stark aufgeht oder quillt, damit das gestempelte Wort auch gut lesbar
bleibt.
Ich hatte mich für einen
einfachen Mürbeteig entschieden.
Ausgerollt, ausgestochen,
auf Backpapier auf´s Blech gelegt … GESTEMPELT … und sich dann
schon auf den Verzehr freuen! - ha, so hatte ich es mir zumindest
gedacht.
Leider gibt es nirgends
einen Hinweis, wie fest oder leicht man den Stempel aufdrücken soll.
Sonderlich handlich fand ich nun die zusammengesteckten Teile auch
nicht. Der "Griff" ist schon reichlich klein. Auch zeigte sich hier, dass ich über kein besonders gutes
Augenmaß verfüge. Mein mühsam zusammengestecktes „Gute Reise!“
paßte natürlich nicht auf die Kekse, so dass ich es wieder
auseinander friemeln musste, um die Worte untereinander zu stempeln.
Mein gutgemeinter Rat an
euch: solltet ihr Namenskekse stempeln wollen, überlegt euch gut,
für wen diese sein sollen: „Mia“ oder „Kai“ können gerne
Kekse bekommen. Bei „Ferdinand“ oder „Katharina“ wird es
knapp (es sei denn ihr besitzt im Gegensatz zu mir
Riesenkeksausstecher) und Leute mit Doppelnamen solltet ihr gleich
mal von Eurer Geschenkeliste streichen – na ja, zumindest was
Stempelkekse anbetrifft ;-)
Endlich! war die erste
Ladung Kekse gestempelt und in den Ofen geschoben, als bei mir das
Telefon klingelte. Tja, und wenn man sich gerade so nett unterhält
und nicht auf die Zeit achtet, dann kann schon mal das passieren:
Schade, die erste
Fuhre war also schon mal größtenteils verkohlt. Wie gut, dass ich noch Teig übrig
hatte. Allerdings hatte mich zwischenzeitlich die anfängliche
Begeisterung schon lange verlassen und die restlichen Plätzchen
wurden nicht mehr mit so viel Liebe bearbeitet. Keine Ahnung warum,
aber die zweite Ladung Kekse ist zwar nicht verbrannt, dafür war die
Schrift aber auch nicht wirklich lesbar. Enttäuschend!
Ein Fehlkauf? Da bin ich mir noch nicht so ganz sicher. Beim
nächsten Mal werde ich einen anderen Teig ausprobieren und darauf
hoffen, dass es besser funktioniert. Wäre doch gelacht, wenn ich so
dusselige gestempelte Kekse nicht hinbekommen sollte! Ihr werdet es
erfahren …
Verkohlte
Grüße
Euer
Grübchen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen